Kandare Reiten - wann ist ein Pferd kandarenreif?

National werden Dressurprüfungen ab der Klasse L auf Kandare angeboten. Um daran teilnehmen zu können, muss man die Leistungsklasse vier besitzen. Das hat einen guten Grund. Die Kandare gehört nur in erfahrene Reitershände und auch die Pferde müssen die sogenannte Kandarenreife besitzen. Was bedeutet das nun für Ross und Reiter? Der Reiter muss zügelunabhängig sitzen können und muss über eine weiche Hand verfügen. Das Pferd muss der Ausbildungsskala entsprechend ausgebildet worden sein und diese beherrschen. Die Ausbildungsskala setzt sich wie folgt zusammen:
Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung, Versammlung,

Sollte es auch nur an einem Punkt scheitern, verfügt das Pferd nicht über die Kandarenreife. Dieses Manko muss man immer auf Trense beheben. Leider sieht man viel zu häufig Reiter, die meinem mit Hilfe eines scharfen Gebisses Lektionen in ihr Pferd zu bekommen. Die richtige Ausbildung benötigt Zeit und viel Können.
Sicherlich haben wir alle mal angefangen auf Kandare zu reiten und es ist gewiss noch kein Meister vom Himmel gefallen aber die oben genannten Grundvoraussetzungen müssen gegeben sein. Beim "ersten Mal" sollte ein erfahrener Reitlehrer mit Rat und Tat zur Seite stehen, so dass sich Fehler gar nicht erst einschleichen können.
Die Kandare ist ein Stangengebiss und besteht aus einer Stange, einem Unter- und Oberbaum, einer Kinnkette und ganz wichtig einer Unterlegtrense. Früher war man im dem Glauben, dass dicke Gebisse sanfter im Pferdemaul sind. Das ist ein Irrtum. Das Pferdemaul bietet eh nur einen begrenzten Raum für Gebisse und je dicker diese sind, desto mehr Druck können sie erzeugen. Gerade beim einer Kandare sollte man dies nicht außer acht lassen. Die Unterlegtrense und die Kandare müssen beide genug Raum zum liegen haben. Aus diesem Grund sollte man zu einer dünnen Kandare greifen. Die Unterlegtrense gibt es sowohl einfach- als auch doppeltgebrochen. Wer sich für die doppelt gebrochene Variante entescheidet, muss darauf achten, dass die Unterlegtrense und die Kandare harmonieren. Es kann gerade beim doppelt gebrochenen Gebiss passieren, dass es sich verkantet. Das ist sehr unangenehm fürs Pferd und verhindert jegliche Einwirkung des Reiters und kann sehr gefährlich werden. Wie sollte die Kandare nun beschaffen sein? Es gibt Gebisse mit kleiner, mittlerer oder hoher Zungenfreiheit. Die gängigsten Gebisse haben heute eine mittlere Zungenfreiheit. Was für das eigene Pferd am Besten ist, muss man ausprobierern. Die Unterlegtrense sollte aber auf jeden Fall 0,5 cm Größer sein als das Kandarengebiss. Die Kandare sollte mit den Mundwinkeln abschließen und auf gar keinen Fall kneifen. Die Kinnkette muss so verschnallt werden, dass sie eine Winkelung des Kandarengebisses von 45 Grad zulässt ohne zu kneifen. Bei empfindlichen Pferden kann man diese Kinkette mit Gelkissen leicht abpolstern.
Wer auf Kandare reiten möchte, muss lernen mit 4 Zügeln gleichzeitig klar zu kommen. Das benötigt ein wenig übung. Hierbei darf man nie vergessen, dass auch bei dieser Zäumung man eigentlich auf der Unterlegtrense reitet. Wer den Kandarenzügel zu stark aufnimmt verursacht dem Pferd schmerzen. Sensible Pferde zeigen dies dem Reiter auch sehr deutlich.
Wer die Kandare richtig beherrscht, wird das leicht Gefühl des reitens sehr genießen. Die Hilfegebung wird deutlich feiner und dann fühlen sich die Pferde auch wohl mit der Zäumung
Erstellt: 22.06.2010
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