Lebensversicherung kündigen

Wenn das Konto leer ist und man dringend Kapital benötigt, um Konsumausgaben zu tätigen oder um eine Rechnung zu bezahlen, denkt man über Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung nach. Wenn man eine Lebensversicherung besitzt, dann stellt diese eine Alternative dar, kurzfristig Geld zu bekommen. Einerseits sollte man vor diesem Schritt gut überlegen, ob der Zweck, zu dem die Lebensversicherung abgeschlossen wurde, nicht mehr erfüllt werden muss. Beispielsweise verlangen Kreditgeber oftmals zur Sicherung des Kredits den Abschluss einer Lebensversicherung, um das Risiko des Ablebens des Kreditnehmers auf diesen abzuwälzen. Ist ein solcher Kredit getilgt, so macht es durchaus Sinn, eine solche Lebensversicherung zu kündigen und somit die monatlichen Belastungen durch Beitragszahlungen zu reduzieren. Insgesamt werden in Deutschland jeden Monat bis zu einhunderttausend Lebensversicherung gekündigt.

Aufgrund der teilweise recht üppigen Provisionen der Versicherungsmakler für den Abschluss einer Lebensversicherung sowie zur Deckung der Verwaltungskosten fallen zum Beginn der Laufzeit einer Lebensversicherung Kosten an, die der Versicherungsnehmer zunächst finanzieren muss. Aus diesem Grund ist es nicht selten, dass man weniger Geld von den Versicherungsgesellschaften zurückbekommt, als man eingezahlt hat. Nur wenn die Beitragszeit schon relativ lang ist, kann man mit einer positiven Bilanz aus der Versicherung aussteigen.

Als Alternative kann man eine Lebensversicherung auch beitragsfrei stellen, so dass man für einen bestimmten Zeitraum keine Beiträge mehr leisten muss. Fragt man seinen Versicherungsmakler, so klärt er ggf. nicht über die verschiedenen Möglichkeiten auf, der er in Deutschland beispielsweise nicht dazu verpflichtet ist, auf die Möglichkeit zum Verkauf hinzuweisen.

Mittlerweile gibt es Firmen, die sich auf den Aufkauf von Lebensversicherungen spezialisiert haben. Einige Banken bieten sogar Ihren Kunden den Kauf von fremden Lebensversicherungen an, die damit praktisch eine Wette auf das Ableben des Versicherungsnehmers abschließen. Hier sollte aber Vorsicht geboten sein, da man den Versicherungsnehmer persönlich in der Regel nicht kennt und als Laie kaum den tatsächlichen Gesundheitszustand abschätzen kann. Zudem stellt sich die Frage, ob diese Vorgehen moralisch zu vertreten ist.
Die Aufkäufer von Lebensversicherungen bieten dem Versicherungsnehmer oft mehr Geld an, als es die Lebensversicherung tun. Ein Aufschlag von zehn Prozent ist durchaus möglich, aber natürlich nicht garantiert. Zusätzlich behält der Versicherungsnehmer in der Regel den Versicherungsschutz. Es wird lediglich die Ausschüttung am Versicherungsende "aufgekauft". Allerdings werden bei weitem nicht alle Lebensversicherungen von diesen Firmen angenommen. Wichtige Kriterien sind dabei der Rückkaufswert sowie die Restlaufzeit der Versicherung.

Wenn man sich zur Kündigung einer Lebensversicherung entschlossen hat, sollte man auf jeden Fall vor Durchführung dieses Schrittes Angebote von mehreren dieser aufkaufenden Unternehmen einholen, um die verschiedenen Möglichkeiten auszuloten, die man hat.

Erstellt: 25.03.2009
Aktualisiert: 27.03.2009
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