IT-Fachkräftemangel - Ursachen und Lösungsansätze

In Deutschland herrscht zur Zeit Mangel an Fachleuten in den technischen Berufen, vor allem in der informationsverarbeitenden Industrie. Zusammengefasst wird dieser Umstand in dem Begriff IT-Fachkräftemangel. Dabei stellt sich die Frage, ob es sich dabei um einen tatsächlichen Mangel handelt, oder ob bestimmte Verbände, Firmen und Industrieverträter dieses gebetsmühlenartig mit einer bestimmten Zielrichtung formulieren.

Mit der Formulierung des Missstandes IT Fachkräftemangel geht in der Regel auch die Forderung nach einfachen Möglichkeiten zur Beschäftigung von ausländischen Fachkräften einher. Es ist anzunehmen, dass die Hoffnung besteht, durch solche Maßnahmen das Angebot an Arbeit im IT-Bereich zu erhöhen und somit die Löhne in diesem arbeitsintensiven Bereich zu senken. Auf der anderen Seite sollte man sich fragen, welche Beweggründe eine ausländische Fachkraft haben sollte, sich ausgerechnet Deutschland als Arbeitsland auszusuchen. Deutschland ist schon lange kein Hochlohnland mehr und im anglo-amerikanischen Raum oder in skandinavischen Ländern, aber auch in der Schweiz ist das Lohnniveau insgesamt und im Computerbereich im Besonderen höher als hierzulande. Zudem wird in Deutschland eine international wenig attraktive Sprache gesprochen. Andere Länder haben hier viel mehr zu bieten - demzufolge werden sicherlich nicht viele hoch spezialisierte und gut ausgebildete Menschen den Weg in deutsche IT-Firmen finden.

Geht man einmal davon aus, dass tatsächlich ein IT-Fachkräftemangel besteht, dann muss man sich auch auf die Suche nach den Ursachen machen. Das dieser Industriezweig eine Zukunftsindustrie ist, ist seit vielen Jahren bekannt. Offenbar haben es deutsche Firmen versäumt, rechtzeitig Mitarbeiter auszubilden und zu qualifizieren. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden viele tausend Mitarbeiter vor allem bei Großunternehmen freigesetzt und die Investitionen in die Qualifizierung eigener Mitarbeiter wurde vernachlässigt. Anstatt diesem offensichtlichen Manko mit Ausbildungsoffensive zu begegnen, wird der kurzsichtige Ansatz des Imports von Arbeitskräften verfolgt. Auf mittelfristige Sicht ist diese Vorgehensweise sicherlich gewagt und wenig erfolgsversprechend.

Es bleibt abzuwarten, ob Besonnenheit die Entscheidungsträger leitet und nicht den kurzfristigen Interessen der Industrie stattgegeben wird. Falls dieser Weg doch eingeschlagen werden sollte, dann sollten deutsche Regierungen Anreize für qualifizierte Menschen weltweit schaffen. Die Ausgabe einer Greencard wird sicherlich nicht ausreichen, um wertvolle Mitarbeiter nach Deutschland zu locken.

Erstellt: 25.03.2009
Aktualisiert: 27.03.2009
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